Der Mensch ist ein Herdentier, und dies mehr in seiner Gesinnung als in seinem Körper. Er mag vielleicht gerne alleine spazieren gehen, aber hasst es, mit seiner Meinung alleine zu stehen. (George Santayana)
Wer mit den Menschen auskommen will, darf nicht zu genau hinsehen. (Otto Flake)
Menschen wehren sich nicht gegen Veränderung, sondern dagegen, verändert zu werden. (Peter Senge)
Sinn und Zweck sind verloren gegangen. Der Mensch blickt heute nach unten, flüchtet sich in die private Abgrenzung und verliert den Kontakt zu sich selbst. (Katrin Plötner)
Die natürliche Bestimmung des Menschen ist die enge Kammer. Wird er nicht von äußeren Umständen fixiert, mauert er sich selbst ein.
Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme. (Karl Marx)
Wenn man den Wald kennt, kennt man auch das Echo. (Thomas Bernhard)
Wer Vertrauen aufbauen will, muss Kontroversen zulassen. (Robert May)
Obwohl inzwischen ununterbrochen geredet wird, darf man nichts mehr sagen. (Iris Radisch)
Nichts ist perfekt, nichts ist einfach. (Justin Timberlake)
Je geringer der Erfahrungsgehalt, desto größer die Erwartung, die sich daran schließt. (Reinhart Koselleck)
Wo es keine Professionen gibt, da bleiben nur noch Konfessionen. (Klaus Prange)
Denk dir den schlimmsten Fall. Es kommt meist schlimmer. (Norbert Schuster)
Vom Miteinander spricht, wer die Machtverhältnisse verschleiern will. (Christiane Florin)
Von naiver Einfalt über schillernde Ambivalenz bis zu pathetischem Idealismus ist kirchlich alles möglich. Nur: differenziert, klar und nüchtern sollte es möglichst nicht sein.
Il faut imaginer Sisyphe heureux. (Albert Camus)
Antipode des Konservativen ist heute der Reaktionär. Reaktionär sein heißt nicht an bestimmte Lösungen glauben, sondern ein scharfes Gespür für die Komplexität der Probleme haben. (Nicolás Gómez Dávila)
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis weit höher als in der Theorie. (Ernst Ferstl)
Menschen sind widerspruchsfeindliche Wesen, eingehüllt in den Kokon ihrer Sehnsucht nach Bestätigung, äußerst energisch in dem Versuch, eigene Gewissheiten zu verteidigen. (Bernhard Pörksen)
Alles muss man selbst machen. (Carola Rackete)
Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel. (Johann Wolfgang von Goethe)
Erfolg ist die Fähigkeit, von einer Niederlage zur nächsten zu schreiten, ohne dabei die Begeisterung zu verlieren. (Winston Churchill)
Es besteht kein Unterschied zwischen den kleinen und großen Dingen. Alles muss mit Bestimmtheit, Hingabe und Konzentration getan werden. (Jean Monnet)
Schreibend denkt es sich genauer. (Carolin Emcke)
Alle Kreativität entzündet sich an Grenzen.
Der Sinnsuche des entwurzelten Einzelnen entspringt der einfältige Wunsch nach einer Religion ohne Theologie, nach einem Glauben ohne Kultur. (Olivier Roy)
Wir glauben mit den Knien oder wir glauben überhaupt nicht. (Martin Mosebach)
Mangel an Theologie, an authentischer, also substantieller und reflektierter Gottes-Rede macht sich immer bemerkbar. Auch wo er verschämt beschwiegen oder mit Wortkaskaden geflutet wird. Dieses Defizit verlangt nach Ersatz.
Die weltlichen Substitute sind bekannt und verständlich: Fortschrittsoptimismus und Technikeuphorie, geschichtsblinde Humanitäts- und Wissenschaftsgläubigkeit. Wo das nicht (mehr) trägt, helfen auch eklektische Sinnstiftungskonstrukte und Ideologien jedweder Provenienz.
Die frommen Ersatzlösungen lauten: hehres Pathos und eine Rhetorik der Betroffenheit, selbstreferentieller Fundamentalismus und seine liberale Schwester, die »Spiritualität«, leer gestanzte Religionsformeln, frei schwebender Trostfunktionalismus sowie - natürlich - der hohe Ton appellativer Moral.